Erhebliche Fortschritte seit dem ersten Entwurf: SPD zu Besuch im Informationsbüro der Matulusgarten-Investoren

13. Juli 2020

Kurz vor dem Endspurt zum Bürgerentscheid über das Projekt „Matulusgarten“ am 19. Juli haben die beiden SPD-Stadträte Susanne Aigner und Helmut Fürle im Rahmen einer Fraktionssitzung gemeinsam mit dem Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion Roman Niederberger das Informationsbüro der Investoren in der Freilassinger Fußgängerzone besucht, um sich über den aktuellen Stand der Diskussion zu informieren. Bereits in der Kommunalwahl und auch im Stadtrat hatten sich die Sozialdemokraten klar für das Projekt ausgesprochen, um in der Stadt dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.

Matulusgarten
SPD-Kommunalpolitiker im Gespräch über die Planungen für das Projekt „Matulusgarten“ – von links nach rechts: Werner Schmölzl (Investor), Roman Niederberger (Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion), Helmut Fürle (Stadt- und Kreisrat, stv. Landrat), Susanne Aigner (Stadt- und Kreisrätin)

Begrüßt wurden die Gäste von Werner Schmölzl als Vertreter der Investoren. „Wir haben im Informationsbüro einen regen Zulauf: selbstverständlich von Kritikern des Projekts, aber auch von vielen Bürgerinnen und Bürgern, die der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Freilassing und unserem Vorhaben positiv gegenüberstehen“, berichtete er über die bisherigen Erfahrungen. In dem Büro, das neben dem Müller-Markt in der Hauptstraße angemietet wurde, kann man sich nicht nur Modelle der geplanten Gebäude und der Umgebung ansehen, sondern auch bei einem virtuellen Rundgang mit VR-Brille die Planungen kennenlernen.

Das von Schmölzl / Hillebrand vorgelegte Konzept habe ihm wie auch der breiten Mehrheit des Stadtrats von Anfang an am meisten zugesagt, erinnerte Helmut Fürle. Statt Wohnsilos und maximaler Flächenausnutzung soll ein Quartier mit einer gesunden Mischung zwischen Eigentum und Miete mit teilweise verdichteter, aber auch aufgelockerter Bebauung entstehen. „Mir ist ganz wichtig, dass die Mietwohnungen – auch die geförderten – nicht als Wohnraum zweiter Klasse vorgesehen sind, sondern sich durch Qualität und durchdachte Planung auszeichnen. Eben ein Angebot für alle Einkommens- und Altersschichten“, führte Werner Schmölzl aus.

Außerdem habe sich seit dem ersten Entwurf viel getan, ergänzte Susanne Aigner. Mit einem erheblichen Anteil geförderten Mietwohnbaus, Flächen und Gärten für die gemeinsame Nutzung und dem Angebot von betreutem Wohnen und Tagespflege in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses sei den sozialen Belangen beim „Matulusgarten“ mit den jetzigen Planungen erhebliches Gewicht gegeben worden.

Entschieden trat Helmut Fürle dem Vorwurf entgegen, es werde nur Wohnraum für Salzburger geschaffen. „Mehr als 25 Jahre nach dem EU-Beitritt Österreichs versuchen manche mit Argumenten von vorgestern die Bürgerinnen und Bürger in Freilassing zu spalten und gegeneinander auszuspielen. Wer heutzutage immer noch das Argument der Herkunft in den Vordergrund stellen muss, zeigt ganz deutlich, dass ihm zur Schaffung bezahlbarer Wohnungen in unserer Stadt sonst nichts einfällt. Man will einfach nicht, dass vor der eigenen Haustür gebaut wird, und so ist jedes noch so billige Argument gegen eine Bebauung willkommen. Freilassing weist – nach den objektiven Kriterien der Mietpreisbremse weiterhin einen angespannten Wohnungsmarkt auf“, so der Stadtrat und stellvertretende Landrat. „Außerdem kann auf dem Grundstück so oder so gebaut werden - mit Bebauungsplan oder nach §34 des Baugesetzbuches. Es besteht bereits Baurecht. Wenn die Stadt die Kontrolle über die Bebauung behalten will, ist ein vorhabenbezogener Bebauungsplan unbedingt notwendig.“, so Fürle.

Zum Abschluss des Besuchs erinnerte Roman Niederberger daran, dass im Kommunalwahlkampf sich viele Parteien und Gruppierungen das Thema bezahlbarer Wohnraum auf die Fahnen geschrieben hatten. Manche davon verlasse jetzt allerdings der Mut, wenn es um konkrete Projekte wie den Matulusgarten geht. Er sei deswegen froh, dass die Stadträte der SPD eine klare Haltung gezeigt haben und sich nun mit offenem Visier der Entscheidung der Wählerinnen und Wähler am 19. Juli stellen können.

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