Mehr bezahlbarer Wohnraum in Bayern - aber wie? Ausstellung der FES im Rathaus Freilassing eröffnet

20. September 2019

Die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), benannt nach dem ersten demokratisch gewählten deutschen Reichspräsidenten, ist die älteste politische Stiftung Deutschlands und feiert im nächsten Jahr ihren 95. Geburtstag. Sie greift in ihrer Arbeit insbesondere Themen der sozialen Gerechtigkeit auf und beschäftigt sich deswegen auch intensiv mit den steigenden Mieten und Grundstückspreisen. Gestern Abend wurde in Freilassing eine Ausstellung der FES mit dem Titel „Mehr bezahlbarer Wohnraum in Bayern – aber wie?“ eröffnet, die im Foyer im I. Stock des dortigen Rathauses gezeigt wird.

Die Gäste wurden begrüßt von Kreisrat Roman Niederberger, der für die FES die Präsentation der Ausstellung organisiert hat. Er konnte zur Eröffnung Vertreter der Kommunalpolitik, Verbänden Unternehmen und interessierte Bürgerinnen und Bürger willkommen heißen. In seiner Begrüßung bedankte er sich bei der Stadt Freilassing, die durch die 3. Bürgermeisterin Margitta Popp vertreten wurde, für die Gelegenheit, die Ausstellung in deren Räumlichkeiten zu zeigen.

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Freuten sich über das große Interesse bei der Ausstellungseröffnung (von links nach rechts): Roman Niederberger (Kreisrat), Dieter Schaefer (Kreisvorsitzender DGB), Margitta Popp (3. Bürgermeisterin von Freilassing)

Der Kreisvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds Dieter Schaefer sprach in einem anschließenden Grußwort die Frage des bezahlbaren Wohnraums aus Sicht der Arbeitnehmer an. Nach einer aktuellen Studie, die vom Freistaat Bayern in Auftrag gegeben wurde, werden in Freilassing durchschnittlich über 26 Prozent des Nettoeinkommens für die Kaltmiete ausgegeben. „Da können wir Gewerkschaften noch so erfolgreich bei Tarifverhandlungen sein, diesen Einschnitt bei dem verfügbaren Einkommen kann man kaum aufholen“. Wohnen dürfe kein Luxus werden, sondern müsse in allen Städten und Gemeinden der Region auch für Normal- und Geringverdiener erschwinglich sein. „Ohne beispielswiese die Krankenschwester, den Altenpfleger und die Beschäftigten in Kindergärten und -horten funktioniert unsere Gesellschaft nicht. Auf deren Leistungen sind alle, auch die 21 Einkommensmillionäre die es laut Statistik im Berchtesgadener Land gibt, angewiesen“, machte er deutlich. Dieter Schaefer sprach sich zum Schluss seines Grußworts für eine aktive Politik für bezahlbaren Wohnraum auf allen Ebenen von Bund, Land und Kommunen aus.

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Roman Niederberger erläuterte die Inhalte der Ausstellung

Konkrete Beispiele für solche Projekte konnte daraufhin Roman Niederberger bei der Präsentation der Ausstellung vorstellen. Während bei einigen Infotafeln die Hintergründe der steigenden Mieten und Grundstückspreise analysiert werden, geht es bei anderen um Handlungsmöglichkeiten in den Städten und Gemeinden und erfolgreiche Initiativen im Wohnsektor. Dazu gehören neben dem genossenschaftlichen Wohnbau und der aktiven Anwendung von städtebaulichen Instrumenten auch Konzepte wie die Bebauung von Grundstücken im Erbpachtrecht und die soziale Bodennutzung. Beispiele für solche Projekte werden in der Ausstellung aus unterschiedlichen bayerischen Regionen wie Altötting, Würzburg, Regensburg und München vorgestellt.

Im Anschluss an die offizielle Eröffnung nutzten viele Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, um sich über die Entwicklung in Freilassing und im Landkreis auszutauschen und gemeinsam über passende Lösungen für die heimische Situation zu diskutieren.

Die Ausstellung ist zu den üblichen Öffnungszeiten des Freilassinger Rathauses noch bis Freitag, 27. September zu sehen.

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