Geschichte der SPD Freilassing

Sie ist der Stolz der SPD - Die Fahne vom Juni 1863

Die SPD Freilassing kann als älteste politische Partei in unserer Stadt auf eine lange Geschichte zurückblicken:

Anfänge in Salzburghofen-Freilassing

Erste Erwähnung eines Sozialdemokraten in Freilassing findet man am 16. Juni 1903, als der Freilassinger Buchdruckereibesitzer Joseph Schorer im Wahlkreis Traunstein für die Reichstagswahl kandidierte.

Die eigentliche Gründung des ersten Ortsvereins erfolgt ca. Mitte 1912, nachdem Karl Rittmann, als Geschäftsführer der Konsumgenossenschaft, am 01. Mai 1912 nach Salzburghofen versetzt wurde. Ab Juni 1919 wird er Bürgermeister von Salzburghofen-Freilassing bis zu seiner Amtsenthebung durch die Nationalsozialisten im April 1933. Karl Rittmann wird mehrmals inhaftiert und kommt im Juni 1936, nach 202 Tagen „Schutzhaft“, aus dem KZ Dachau.

Am 01. Dezember 1945 wurde im Gasthaus „Zum Franziskaner“ eine Versammlung zur Wiedergründung der sozialdemokratischen Partei abgehalten. Die Anwesenden wurden über Zweck und Ziele der Partei aufgeklärt und es wurde der 16. Dezember 1945 als Gründungstag festgesetzt.

Benedikt Mailänder, der schon vor 1933 den Vorsitz führte wird einstimmig zum Vorsitzenden gewählt, forderte die Genossen zur Mitarbeit auf und deutete auch auf die bevorstehenden Gemeindewahlen hin, die am 27. Januar 1946 stattfinden sollten.

Das Protokoll haben folgende Gründungsmitglieder unterschrieben:

1. Alfons Schwimmbeck, 2. Resch, 3. Georg Kern, 4. Hans Schrenk, 5. Ludwig Folzwinkler, 6. Fritz Pongratz, 7. Benedikt Mailänder, 8. Franz Feil, 9. Josef Kern, 10. Felix v.d. Ruhr, 11. Karl Rittmann sen., 12. Xaver Helfer, 13. Hans Aicher, 14. Josef Reichenspurner, 15. Paul Kern und 16. Mathias Rittmann jun.

Das Protokoll der Versammlung am 03. März 1946 meldet:

„.. der Vorsitzende gab einen Tätigkeitsbericht über die Gemeindewahlen, welche für die SPD 966, für die CSU 1030 und für die KPD 54 Stimmen erbrachten. Das Verhältnis der Wähler gab kein klares Bild, da viele männliche Wähler noch in Kriegsgefangenschaft sind und die Überzahl der Frauen für die CSU stimmten. Der Vorsitzende forderte die Genossen auf, für die kommenden Kreiswahlen alles einzusetzen, damit sich das Stimmenverhältnis zugunsten der SPD verschiebt“. Die SPD stellt mit Karl Rittmann den ersten und die CSU den zweiten Bürgermeister.

Mit der Jahreshauptversammlung 1954 beginnt die Ära Heinz Tschimpke, der dort als 25 jähriger zum Ortsvorsitzenden gewählt wird. Benedikt Mailänder, der bisherige Vorsitzende betonte, man wolle die Jugend dadurch mehr ansprechen. Der neue Vorsitzende braucht auch neue Ideen in die bewährte Arbeit ein. An den regelmäßigen Monatsversammlungen wurde festgehalten. Stets war es schon damals das Anliegen der Freilassinger SPD mit den Bürgern anstehende Planungen zu erörtern und Wünsche und Vorschläge entgegenzunehmen. Regelmäßig wurde der Laufener Bundestagsabgeordnete Hans Bals (1953-1972) zur Berichterstattung eingeladen. Inzwischen war auch der Freilassinger Stadt- und Kreisrat Willy Irlinger als Abgeordneter in den Bayerischen Landtag eingezogen und berichtete aus der Landespolitik. Als bekanntester Redner jener Zeit war mehrmals Dr. Wilhelm Hoegner zu Gast, der in der Nachkriegszeit sozialdemokratischer Ministerpräsident in Bayern gewesen war (1945/46 und 1954-1957). Berühmt wurden auch die Faschingsfeste im Zollhäusl, bei den Heinz Tschimpke seine beliebten Büttenreden hielt. Als er nach 25 Jahren das Amt abgeben wollte, war es schwer, einen Nachfolger zu finden.

Schließlich gelang es, Rudi Putzhammer, der seit 1972 als Stadtrat tätig war, für den Vorsitz zu gewinnen und die Aufgaben neu zu verteilen. Dabei übernahm besonders viel Arbeit die engagierte Sadträtin Anneliese Zoßeder. Von 1979-1983 führten sie mit Walter Nussstern den Ortsverein, bis Günter Krause den Vorsitz übernahm. Seit dieser 1987 sein Amt zur Verfügung stellte, stand Eva-Maria Stiegler an der Spitze des Ortsvereins. Sie legte es 1993 in die jüngeren Hände von Frank Grünberg. Im März 2001 übernahm Michael Wiebeck, der bisher als Schriftführer die rechte Hand von Frank Grünberg war, den Vorsitz der Freilassinger SPD. Berufsbedingt musste Michael Wiebeck im März 2005 den Vorsitz abgeben und übernahm Christine Wohlrab bis zu Ihrem Wegzug im September 2006 das Amt.

Zunächst kommissarisch und ab März 2007 wiedergewählt war Michael Wiebeck bis Mai 2011 erneut Vorsitzender. Bei den Vorstandswahlen am 10. Mai 2011 übernahm Peter Hans das Amt des Vorsitzenden des Ortsvereins, Michael Wiebeck unterstützte ihn als Stellvertreter. Nach den Vorstandswahlen am 12. März 2013 übernahm Michael Wiebeck wieder den Vorsitz, 3. Bürgermeister Michael Hangl wird sein Stellvertreter. Nach den Vorstandswahlen am 17. März 2015 übernimmt Tim Grünberg den Vorsitz, Franz Tradler unterstützt als Stellvertreter.

Seit 2019 wird der Ortsverein von Helmut Fürle geführt; sein Stellvertreter ist Tim Grünberg.

Übersicht der SPD-Gemeinderäte seit 1945:

ab 19.02.1946: Benedikt Mailänder, Felix v.d. Ruhr, Peter Kreuzeder, Ludwig Folzwinkler, Simon Standl (ab September Hans Aicher), Joseph Neuschmid und Josef Kern ab 26.05.1948: Franz Kurz, Matthäus Rittmann, Johan Lang, Benedikt Mailänder, Georg Kern - Benedikt Mailander ist auch 2. Bürgermeister 1952 fand die nächste Wahl statt: Franz Kurz, Matthäus Rittmann, Benedikt Mailänder und Alfred Schädlich Bei der Kommunalwahl 1956 kommen folgende Sozialdemokarten in den Stadtrat (Freilassing ist seit 1954 „Stadt“): Franz Kurz, Wilhelm Irlinger, Matthäus Rittmann, Alfred Schädlich und Anton Geisreiter – Willy Irlinger wird 2. Bürgermeister Ab der Stadtratswahl 1960: Willy Irlinger, Franz Kurz, Matthäus Rittmann, Anton Geisreiter und Alfred Schädlich – die CSU hatte nur 3 Sitze errungen und Willy Irlinger war der SPD-Bürgermeisterkandidat.

1966 errangen folgende Sozialdemokraten ein Stadtratsmandat:

Willy Irlinger, Heinz Tschimpke, Matthäus Rittmann, Anton Geisreiter, Alfred Schädlich und Johannes Sobek. Die SPD stellte keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten auf, sondern unterstützte Ludwig Lindner, Kandidat der Freien Wähler

1972 sah das Wahlergebnis für die SPD so aus:

Willy Irlinger (verzog 1977 und Helmut Haas rückt nach), Hans Sobek, Alfred Schieche, Rudolf Putzhammer, Walter Nussstern, Karl Rechenauer, Anneliese Zoßeder und Klara Folzwinkler. Willy Irlinger war bis zum Wegzug 1977 2. Bürgermeister. Dieses Amt bekleidete ab August 1977 Peter Geigl von der CSU und Walter Nussstern das neu geschaffene Amt des 3. Bürgermeisters.

1978 brachte für die SPD folgendes Ergebnis:

Walter Nussstern, Karl Rechenauer, Rudolf Putzhammer, Alfred Schieche, Hans Sobek und Anneliese Zoßeder – Walter Nussstern wurde wieder 3. Bürgermeister.

Die Wahl 1984 brachte dieses Ergebnis für die SPD:

Rudolf Putzhammer, Alfred Schieche, Hans Sobek, Anneliese Zoßeder (trat 1988 aus gesundheitlichen Gründen zurück, es folgte: Michael Hangl), Heinrich Auerbach und Günter Krause – Hans Sobek wurde zum 3. Bürgermeister gewählt.

Das Ergebnis 1990: Hans Sobek, Heinrich Auerbach, Alfred Schieche, Eva-Maria Stiegler, Michael Hangl und Michael Bär. Für den verzogenen Alfred Schieche rückte Margitta Popp und für den verstorbenen Hans Sobek Manfred Hartforstner nach. 3. Bürgermeister war bis zu seinem Tod im Mai 1992 Hans Sobek, im Sommer 1992 wurde Eva-Maria Stiegler zum 3. Bürgermeister gewählt.

1996 wurden gewählt: Heinrich Auerbach, Michael Hangl, Margitta Popp, Manfred Hartforstner und Eva-Maria Stiegler (ab April 1997 Helmut Fürle als Nachrücker). Eva-Maria Stiegler 3. Bürgermeister bis zu Ihrem Wegzug im Aprl 1997, anschliessend Heinrich Auerbach

2002 wurden gewählt: Heinrich Auerbach, Michael Hangl, Margitta Popp, Helmut Fürle und Frank Grünberg – Heinrich Auerbach wird wieder 3. Bürgermeister Bei der Stadtratswahl 2008 wurden gewählt: Margitta Popp, Michael Hangl, Helmut Fürle und Frank Grünberg. Michael Hangl wurde zum 3. Bürgermeister gewählt, Frank Grünberg übernahm von Michael Hangl das Amt des Fraktionssprechers, Margitta Popp wird Referentin für Ehrenamt und Zusammenleben und Helmut Fürle wird vom Kreistag als stellv. Landrat bestimmt.

Frank Grünberg zieht im Juni 2009 berufsbedingt wieder in seine alte Heimat Hamburg und muss sein Stadtratsmandat aufgeben; Peter Hans rückt für ihn nach.

Bei der Stadtratswahl 2014 wurden gewählt: Margitta Popp, Michael Hangl, Helmut Fürle und Peter Hans. Michael Hangl wurde wieder zum 3. Bürgermeister gewählt, Margitta Popp übernahm das Amt der Fraktionssprecherin, Helmut Fürle wird vom Kreistag wieder als stellv. Landrat gewählt. Nach dem Tod von Michael Hang rückt Tim Grünberg in den Stadtrat nach; Margitta Popp wird als 3. Bürgermeisterin gewählt.